
Für den STPV zählen nicht nur die Wettspiele
Der Schweizerische Tambouren- und Pfeiferverband möchte seinen Vereinen eine neue Plattform bieten und gleichzeitig ein neues Publikum erreichen. Deshalb will er in regelmässigen Abständen eine grosse Trommelshow mit nationaler Ausstrahlung auf die Beine stellen. Der Pilotversuch findet nächstes Jahr in Winterhur statt.

Der Eidgenössische Schwingerverband zum Beispiel. Er hat eine traumhafte Ausgangslage: fast jedes Jahr ein Anlass mit eidgenössischem Charakter, eine Sportart, die stark boomt, viele Zuschauer anzieht und auch das Interesse der Fernsehstationen und anderen Medien auf sicher hat. Das ist im Schweizerischen Tambouren- und Pfeiferverband anders: nur alle vier Jahre ein Eidgenössisches Fest. Dieses zieht zwar auch Publikum von aussen an, im Grossen und Ganzen ist das Eidgenössische aber vor allem ein interner Anlass, ein Treffpunkt und die Möglichkeit für die Vereine, sich in einem Wettspiel zu messen. STPV-Präsident Roman Lombriser sagt selbstkritisch: «Es ist schwierig, mit Wettspielen eine Aussenwirkung zu erzielen, weil es eher uns selber interessiert. Und nicht einmal alle von uns, viele unserer Vereine holen wir mit Wettspielen nicht ab.»
Premiere am Jubiläum in der Ostschweiz
Deshalb will sich der STPV neben den Wettspielen ein zweites Standbein aufbauen. Die Idee: In einem fixen Turnus zwischen zwei Eidgenössischen Tambouren- und Pfeiferfesten soll jeweils irgendwo in der Schweiz eine Trommel- und Pfeifershow mit nationaler Ausstrahlung stattfinden. «Damit möchten wir Vereinen eine neue Plattform bieten und uns zudem ein neues Publikum erschliessen», so Lombriser.
Der Prototyp des neuen Formats ist bereits weit gediehen: Nächstes Jahr am 6. Juni feiert der Ostschweizerische Tambourenverband (OTV) in Winterthur sein 100-jähriges Bestehen. Tagsüber haben die Vereine des OTV die Gelegenheit, sich auf zwei Bühnen in der Altstadt zu präsentieren. Nach dem offiziellen Festakt findet am Abend dann unter dem Patronat des STPV eine Trommel- und Pfeifergala statt. Im evangelischen Kirchgemeindehaus in Winterthur steht ein Saal mit 700 Plätzen zur Verfügung. «Das ist ein würdiger Rahmen», findet Lombriser. Es treten hochkarätige Formationen aus mehreren Regionen der Schweiz auf. Etwa der mehrfache Schweizer Meister Fasnachtzunft Ryburg, der Tambourenverein Fürstenland Gossau, der GTV Näfels, eine Showformation des Tambourenvereins Steinen, eine Bläsergruppe sowie als Höhepunkt die Showgruppe Stickstoff aus Basel.
Der STPV unterstützt den Galaabend finanziell. «Es ist für uns der richtige Zeitpunkt und auch der richtige Ort, etwas Neues auszuprobieren», sagt der STPV-Präsident. «Der OTV ist unser ältester Regionalverband, deshalb passt das.»
Philippe Müller
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