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Die trommelnden Holländer

Um die Jahrtausendwende tauchten sie zum ersten Mal in der Schweizer Trommelszene auf. Inzwischen gehört die Trommelgroep West-Nederland zu einer festen Grösse im Schweizer Trommeln. Am Zentralschweizerischen Tambouren- und Pfeiferfest in Kirchberg werden die Niederländer zum neunten Mal an einem Schweizer Wettspiel teilnehmen – und feiern noch dazu ein Jubiläum.

«Sie trommelten anders, als ich es gewohnt war.» Wenn sich Xander van der Ploeg an jenen Moment zurückerinnert, als er das erste Mal so etwas Ähnliches wie den Basler Trommelstil gehört hat, dann geht das zurück zum Beginn der 1980er-Jahre. Die Szene spielt in der Stadt Leiden in Süd-Holland. Xander war damals 15 Jahre alt, hatte schon zuvor getrommelt, aber nie so richtig ernsthaft. Das änderte sich mit dem Beitritt in eine Marching-Band in Leiden. «Ich hatte zuvor nie von Paradiddles gehört. In dieser Band habe ich diese und andere Grundlagen gelernt, die man auch im Basler Trommeln kennt.»

Holland war damals und ist bis heute bekannt für eine lebhafte Marching-Band-Szene. Es finden viele Tattoos und Competitons statt. An solchen Veranstaltungen hörte Xander van der Ploeg andere Bands, die einen etwas anderen, ungewohnten Trommelstil pflegten, der stark an das Balser Trommeln erinnerte. Innert drei, vier Jahren lernte Xander immer mehr darüber. Definitiv entfacht wurde sein Interesse fürs Schweizer Trommeln dann von Rob Verhagen, einem Trommellehrer, der früher beim bekannten Schweizer Trommelkomponisten Dr. Fritz Berger Unterricht genommen hatte.

Xander van der Ploeg

Der Einfluss der Basler Fasnacht

«Anfang der 90er-Jahre nahm mich Rob das erste Mal mit an die Basler Fasnacht», erinnert sich van der Ploeg. Mittlerweile 22 Jahre alt, war Xander Instruktor in einer niederländischen Marching Band. Das Basler Trommeln liess ihn aber schon nicht mehr los. Mit einigen interessierten Kollegen aus seiner und anderen Bands begann er, Märsche einzustudieren, die er an der Fasnacht am Rhein gehört hatte: Dreier, Celanesen, Mätzli und Radac-Tagwacht. «Wir haben uns so ein- bis zweimal pro Monat zum Proben getroffen.» Die lose zusammengewürfelte Gruppe begann nachzuforschen, ob es für diese Art von Trommelmusik in Holland einen Markt gab. Und siehe da: Im Mai 1997 gründeten Xander van der Ploeg und seine Mitstreiter die Trommelgroep West-Nederland.

Jubiläum in Kirchberg

Die Gruppe bestand aus 11 bis 12 Tambouren. Xander als Leiter ging pro Jahr mehrmals nach Basel, natürlich an die Fasnacht, aber auch sonst unter dem Jahr und besuchte Tambouren und Komponisten, um mehr über das Basler Trommeln zu erfahren. Ein Fixpunkt ist und bleibt die Basler Fasnacht, die Gruppe nimmt dort jedes Jahr teil und hat dort inzwischen viele Freunde und Bekannte.

Es gab und gibt jedoch auch Besuche in die entgegengesetzte Richtung: immer wieder besuchten Instruktoren und Komponisten aus der Schweiz die trommelnden Holländer in deren Heimat. In diesen Wochen wird Ivan Kym als Gast erwartet, der mit der Trommelgroep West-Nederland für das Wettspiel am Zentralschweizerischen Tambouren- und Pfeiferfest in Kirchberg BE übt.

Apropos Kirchberg: Dort feiern die Niederländer nicht nur ihre neunte Schweizer Wettspielteilnahme, sondern auch ihr 25-jähriges Bestehen. Die Trommelgroep West-Nederland wird am Sektionswettspiel der Kategorie S2 teilnehmen. Veel geluk!
Philippe Müller

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